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Der Anhalter Bahnhof in Berlin

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Beitrag von Andi Fr März 27, 2020 8:50 pm

Anhalter Bahnhof
Berlin Anhalter Bahnhof war bis Mitte des 20. Jahrhunderts einer der wichtigsten Fernbahnhöfe in Berlin. Heute wird noch der gleichnamige Bahnhof der unterirdisch verkehrenden Nordsüd-S-Bahn betrieben.
Das imposante Bahnhofsgebäude wurde bei den Luftangriffen der Alliierten stark beschädigt. Die Reste der Anlagen wurden trotz starker Proteste in der Öffentlichkeit 1959 abgerissen. Heute erinnern das Fragment des Portikus und der unterirdische S-Bahnhof an den einst berühmten Fernbahnhof.
Der erste Anhalter Bahnhof wurde unter der Leitung des Architekten C. Gustav Holtzmann errichtet[2] und am 1. Juli 1841 eingeweiht. Aufgrund der Zunahme der Eisenbahnnutzer wurde der Bahnhof mehrfach erweitert.
Obwohl die Planungen schon 1861 begannen, wurde „der vollständige Umbau des Anhalter Bahnhofs […] von den Aktionären der Gesellschaft erst im Frühjahr 1871 – nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches am 18. Januar 1871 – beschlossen.“
Die Hallenkonstruktion aus Fachwerk-Eisenbindern realisierte der als Schriftsteller bekannte Heinrich Seidel. Mit einer Höhe von 34 Metern und einer Binderlänge von 62 Metern besaß die Halle damals die größte Spannweite auf dem Kontinent. „Das Dach überspannt frei und ohne jede Unterstützung einen Raum von 10.200 m², so daß sich gleichzeitig 40.000 Menschen darunter aufhalten können.“[5] Die Bauzeit des technisch aufwendigen und komplizierten Bauwerks betrug sechs Jahre, von 1874 bis 1880. Der Neubau wurde als Berlin-Anhaltischer Eisenbahnhof am 15. Juni 1880 von Kaiser Wilhelm I. und Otto von Bismarck feierlich eingeweiht.
Seit 1928 war der Bahnhof durch den Excelsior-Tunnel (als „längster Hoteltunnel der Welt“ bezeichnet) auf direktem Weg mit dem Hotel Excelsior verbunden.
Nachdem das Bahnhofsgebäude am 3. Februar 1945 durch Luftangriffe der Alliierten schwer beschädigt worden und ausgebrannt war, wurde es nur enttrümmert und notdürftig betriebsfähig gemacht.
Die Ruine des Bahnhofs war nicht umkämpft, doch im überirdisch völlig vermauerten und unzugänglichen Hochbunker erschien die Lage den Menschen hoffnungslos. Die Dramen spielten sich nun unterirdisch ab. Nachdem die letzte Wasserpumpe am Askanischen Platz zerschossen war und im Anhalter Hochbunker Strom und Lüftungsanlagen ausfielen, wurden die 10.000–13.000 zusammengedrängten Menschen am 1. Mai 1945 in den S-Bahnhof evakuiert. Wehrmachtssoldaten mit Fackeln und – an einer Station – Rotkreuz-Schwestern führten den „Elendstreck“ durch den Nord-Süd-Tunnel bis zum Stettiner Bahnhof.[19] Nach Augenzeugenberichten kam der organisiert verlaufende „Treck“ der Bunkerinsassen der Sprengung der Tunneldecke unter dem Landwehrkanal am Morgen des 2. Mai 1945 zuvor, die den Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn flutete. Über einen Verbindungsgang am Bahnhof Friedrichstraße wurden auch große Teile des U-Bahn-Netzes geflutet.
Am 15. März 1948 wurde die Dachkonstruktion des Anhalter Bahnhofs gesprengt, was noch als Maßnahme für den Wiederaufbau galt. Am 16. Juni 1948 wurde der rund um die Uhr betriebene Wartesaal wieder geöffnet, doch schon am 24. Juni 1948 „verhängen die Sowjets die Blockade für die Westsektoren von Berlin. Aller Verkehr zu Lande, zu Wasser und auf der Schiene wird eingestellt. […] Vom Anhalter Bahnhof verkehrt nach Beendigung der Blockade kein Zug mehr in die westlichen Besatzungszonen. Der Verkehr wird […] sogar rückläufig. […] Die Aufbauarbeiten werden nicht wieder fortgesetzt.“
Trotz starken Widerstandes der Fachwelt und der Architekten- und Baukammern sollte das seit den 1930er Jahren unter Denkmalschutz stehende Bahnhofsgebäude auf Betreiben des damaligen Bausenators Rolf Schwedler zum Abbruch freigegeben werden. Begründet wurde der Abriss teilweise mit der Notwendigkeit zum Neubau eines größeren Bahnhofes an gleicher Stelle und mit der Einsturzgefahr der freistehenden Hallenwände. Der Abriss erwies sich aufgrund des sehr stabilen und harten Mauerwerksverbandes jedoch als derart schwieriges Unterfangen, dass mehrere Abrissfirmen sich wirtschaftlich verkalkulierten und in der Folge Konkurs anmelden mussten.
on 2003 bis 2005 wurde die Portikusruine saniert und gesichert. Die verrostete eiserne Tragstruktur im Inneren der Figuren Tag und Nacht war nicht mehr restaurierbar, weshalb die beiden Plastiken 2004 durch Kopien aus Bronzeguss ersetzt wurden. Die Originale befinden sich seitdem im Deutschen Technikmuseum.
https://goo.gl/maps/GvBQ4wWqayZmw3WY9
https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_Anhalter_Bahnhof
Quelle: architekturmuseum.ub.tu-berlin.de, deutschefotothek.de, ZI München, bildindex.de, Wikipedia, sammlung-online.stadtmuseum.de, berlinstory.de, LIFE Photo Collection, euroluftbild.de

Andi
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